Mein Schiff " Pacific Link"

Montag, 21. Mai 2012

Wo Konfuzius lebte

Morgen in Qufu

Der anstatt blog handelt vom heutigen Morgen.
Gestern bin ich um 13.12 in Xi'an mit dem Zug weggefahren, allein, dh ohne Peter. Es waren noch etwa 1000 Chinesen dabei. Zufällig fuhr die Familie in meinem Coupé genau auch nach Qufu.
Nach 1023 km, an der 19. Haltestelle, in Yan Zhou, mussten wir um 04.34 Uhr umsteigen. Ich konnte also bis dort hin seelig schlafen. Englisch sprach niemand, so ist alles, was ich jetzt schreibe, reine Vermutung.
Ich solle meinem Bekannten folgen. Über den Bahnhofplatz zum Busbahnhof. In der richtigen Kolonne warten auf den Bus nach Qufu. Dort im Busbahnhof auf den richtigen Stadtbus umsteigen. Dann etwa 1 km zu Fuss in einen Hof hinein, wo meine Familie wohnt.
Der Mann holt sein Velo, und wir zwei marschieren weiter. Er erklärt mir alles. Ich sag fast immer ja. Zum Hotel Mynga Confucianist. Dort erhalte ich ein wunderbares Zimmer mit PC und TV. Er schreibt mir noch 07:30 auf einen Zettel, und dann verabschieden wir uns, ich danke ihm tausendmal.
Ich suche frische Kleider heraus, rasiere, dusche, und schon klopft es an meine Türe: mein Meister. Und ich bin im Badetuch. Bald darauf sitzen wir zusammen beim chinesischen Frühstücksbuffet, und er häuft mir 3 Teller voll. Wirklich schmackhaft:  Seetangsuppe, im Fett gebratene Stängelchen, verschiedene grosse Teigtaschen, süsse Kuchen, eine Artr Schinken, gedämpftes Gemüse mit Speck und Pilzen, lauwarmen gekochten und geraffelten Sellerie, Wassermelonen, und einiges mehr. Ein Crashkurs „Chinese Breakfast“
Dann muss ich den Fotoapparat holen und ihm folgen. Durch ein paar enge Gässchen, in ein Geschäft hinein, ein paar Treppen hoch. Hier kennen ihn alle. Dann sitzt er an seinem Pult: Er ist der Augenarzt mit seinen Patienten. Ich soll zusehen. Später bringt er mich wieder die Treppe hinab zu einem schönen Auto. 
Ich soll einsteigen. Mit einem Polizisten mit Streifen auf den Achseln. Los geht's, ich pflichtbewusst angeschnallt, er lässig. Durch die Stadt, durch eine gesicherte Einfahrt, in einen Hof hinein, durch eine dicke Stahltüre mit Sicherheitsverschluss, durch einen (Gefängnis?)-Gang. Dann in eine Marmorhalle zum Officer of Duty.
Und jetzt weiss auf einmal niemand mehr weiter. Was soll ich da? Was will der da? Diskussionen unter den Beamten. Man holt eine junge Polizistin, welche Fragen auf Chinesisch in ihr I-fon tippt und mir die Übersetzungen zeigt. Ob ich einen Führer brauche? Ob ich ein Museum ansehen wolle? Dann kommt noch einmal so eine hübsche Polizistin, aber die spricht englisch. Ich möchte ja nur in mein Hotel zurück.


Aber mein Polizeioffizier will das nicht mehr machen, und sie finden einen jungen Mann, der mich mit dem schönen Auto ins Stadtzentrum zurück bringt. Auf der linken Spur, er hat ja ein Polizeiauto. Das wollte ich noch erzählen.

Liebe Grüsse
aus der Stadt des Konfuzius
Hansjörg, der allein Reisende

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