Der anstatt blog handelt vom heutigen
Morgen.
Gestern bin ich um 13.12 in Xi'an mit dem Zug weggefahren,
allein, dh ohne Peter. Es waren noch etwa 1000 Chinesen dabei.
Zufällig fuhr die Familie in meinem Coupé genau auch nach Qufu.
Nach 1023 km, an der 19. Haltestelle, in Yan Zhou, mussten wir um
04.34 Uhr umsteigen. Ich konnte also bis dort hin seelig
schlafen. Englisch sprach niemand, so ist alles, was ich jetzt
schreibe, reine Vermutung.
Ich solle meinem Bekannten folgen.
Über den Bahnhofplatz zum Busbahnhof. In der richtigen Kolonne
warten auf den Bus nach Qufu. Dort im Busbahnhof auf den
richtigen Stadtbus umsteigen. Dann etwa 1 km zu Fuss in einen Hof
hinein, wo meine Familie wohnt.
Der Mann holt sein Velo, und wir
zwei marschieren weiter. Er erklärt mir alles. Ich sag fast immer
ja. Zum Hotel Mynga Confucianist. Dort erhalte ich ein
wunderbares Zimmer mit PC und TV. Er schreibt mir noch 07:30 auf
einen Zettel, und dann verabschieden wir uns, ich danke ihm
tausendmal.
Ich suche frische Kleider heraus, rasiere, dusche,
und schon klopft es an meine Türe: mein Meister. Und ich bin im
Badetuch. Bald darauf sitzen wir zusammen beim chinesischen Frühstücksbuffet, und er häuft mir 3 Teller voll. Wirklich
schmackhaft: Seetangsuppe, im Fett gebratene Stängelchen, verschiedene grosse Teigtaschen, süsse Kuchen, eine Artr
Schinken, gedämpftes Gemüse mit Speck und Pilzen, lauwarmen gekochten und geraffelten Sellerie, Wassermelonen, und einiges
mehr. Ein Crashkurs „Chinese Breakfast“
Dann muss ich den
Fotoapparat holen und ihm folgen. Durch ein paar enge Gässchen, in
ein Geschäft hinein, ein paar Treppen hoch. Hier kennen ihn
alle. Dann sitzt er an seinem Pult: Er ist der Augenarzt mit seinen
Patienten. Ich soll zusehen. Später bringt er mich wieder die
Treppe hinab zu einem schönen Auto.
Ich soll einsteigen. Mit einem
Polizisten mit Streifen auf den Achseln. Los geht's, ich
pflichtbewusst angeschnallt, er lässig. Durch die Stadt, durch eine
gesicherte Einfahrt, in einen Hof hinein, durch eine dicke
Stahltüre mit Sicherheitsverschluss, durch einen (Gefängnis?)-Gang. Dann in eine Marmorhalle zum Officer of Duty.
Und jetzt weiss
auf einmal niemand mehr weiter. Was soll ich da? Was will der da?
Diskussionen unter den Beamten. Man holt eine junge Polizistin, welche
Fragen auf Chinesisch in ihr I-fon tippt und mir die
Übersetzungen zeigt. Ob ich einen Führer brauche? Ob ich ein Museum
ansehen wolle? Dann kommt noch einmal so eine hübsche
Polizistin, aber die spricht englisch. Ich möchte ja nur in mein
Hotel zurück.
Aber mein Polizeioffizier will das nicht mehr
machen, und sie finden einen jungen Mann, der mich mit dem schönen
Auto ins Stadtzentrum zurück bringt. Auf der linken Spur, er hat
ja ein Polizeiauto. Das wollte ich noch erzählen.
Liebe
Grüsse
aus der Stadt des Konfuzius
Hansjörg, der allein
Reisende
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