Mein Schiff " Pacific Link"

Donnerstag, 31. Mai 2012

Planen?


Brecht schrieb:
Mach nur einen Plan, und sei ein grosses Licht
Und mach dann einen zweiten Plan. Gehn tun sie beide nicht!

Wie viel muss ich planen? Bis jetzt war meisten das Ungeplante das Beste. Mir bleiben noch 16 Tage bis Charleston. Ohne grosse Anstrengungen brauche ich dafür 6-10 Reisetage. Also bleiben mir noch 6 faule Tage. Oder ein Mix, oder Umwege. Ich kenne nun das Mass meiner Freiheit.
 

Auf dem Pioneer Pass (1785m) in Arizona will ich zum ersten Mal Zelten. Alles neu gekaufte funktioniert, ausser dem Benzinkocher. Das Herausschläucheln aus dem Auto geht nicht, sie ein Sieb eingebaut.



Vorgesten ist im Kofferraum eine grosse Wasserflasche ausgelaufen. Der Schaden ist unterdessen behoben, bloss der neue Reiseführer trocknet noch an der Wäscheleine.

Morgen werde ich ein Stück meiner Velotour von 1999 nochmals fahren, Nostalgie gehört auch zum Leben. Und mein Führer hat so noch Zeit zum Trocknen. 

(Unterdessen bin ich schon über die grosse Wasserscheide gefahren!)


Dienstag, 29. Mai 2012

Pfingstmontag / Memorial Day 2012

Heute war ein atemberaubender Fahrtag! Von Flagstaff über Sedona und Phoenix nach Globe. Ziemlich überall hätte man aussteigen müsse: rote Felsentürme und -türmchen, in den hohen Lagen Wald, in den tiefen Wüste mit Orgelpfeifenkakteen, und dazwischen auf und ab die Autobahn mit den schwer beladenen Heimkehrern vom verlängerten Weekend. Es war einfach gewaltig, immer haute es noch einen drauf!

Vor 13 Jahren war ich mit dem Velo hier in Globe. Ich hatte vergessen, dass wir so über die Berge gefahren waren. Jetzt gehe ich dann ins alte Städtchen dieser Kupfer Town. Ich glaube nicht, dass sich hier viel verändert hat.

Gestern war ich in der Sternwarte und habe den Saturn mit seinem Ring live gesehen.

Hier auf 1800m soll es einen Naturzeltplatz geben. Morgen entscheide ich, ob ich einen Tag und eine Nacht lang dort oben im „6-shooter-canyon“ ausspannen werde, bei den Bären und den Wölfen. Das wäre der ideale Ort um den Himmel zu beobachten.



Route 66

Flagstaff ist der Ausgangspunkt zum Grand Canyon und liegt auf 2100 m Höhe Es hat auf 2400m ein Langlaufgebiet mit 50 km Loipen und vielen tracks für Snowmobile. Man kann da Hütten mieten, die jeweils mit dem Pistenfahrzeug in der Gegend verteilt werden.

Am höchsten Berg von Arizona (4100m) sind 4 Skilifte, die bis auf 3450 m hinauf gehen. Weil ich über eine Abschrankung gestiegen war, kam ich mit dem Sicherheitsmann ins Gespräch. Er ist im Winter Ski- und Snowboardlehrer, Rettungsmann, Pistenkontrolleur und Bullyfahrer. Jetzt ist überall Baustelle, liegen Rohre herum, stehen Baumaschinen. Eine Beschneiungsanlage ist im Bau, mit einem See auf 3500m. Ich frage, wo sie denn das Wasser her nehmen, im Sommer regnet es ja kaum.

Recycling. Der Ablauf der Kläranlage von Flagstaff wird über 20 km weit da hinauf gepumpt. Der alte Brunz ist der neue Schnee.




Sonntag, 27. Mai 2012

Amerikanische Verhältnisse

Flagstaff, Sonntag, 27. Mai 2012

06.30Uhr, 2100m ü M, Sonnenschein und saukalt in meinem Motelzimmer. Als Naturschützer habe ich gestern zuerst die Klimaanlage abgestellt. Mir kommt die erste eiskalte Nacht auf unserer Velotour 2007 in den Sinn. Eigentlich wollte ich nochmals dort oben durch fahren. Aber als es dann zu schneien anfing, bin ich nach Süden geflohen. Beim schlimmsten Schneesturm war ich gerade an einem Ort, wo jeder Ausweg über 2400 m Pässe führte. Zum Glück schneite es nicht weiter, dafür fuhr ich dann durch Sandstürme. Jetzt kann ich darüber lachen.

Weil ich mit unbeschränktem Gepäck nach Hause fahren kann, kaufe ich nicht nach minimalem Gewicht ein. Ich besitze ein Viererzelt, (der Preisunterschied war so klein), eine Riesenluftmatratze mit elektrischer Pumpe und einen soliden Benzinkocher mit Schlauch zum Abfüllen aus dem Benzintank. Dazu zwei rechte Pfannen. Zelten werde ich später, an  wärmeren Orten.

Ich besitze zwei Riesentuben Zahnpasta und zwei Sonnencremen. Aber nur eine Riesenrasiercreme, weil es keine zweite gratis dazu gab. Der Führer für ganz USA war gleich teuer wie der für den Südwesten, aber dreimal so dick. Nur beim Essen passe ich auf. Ich nehme meistens die Seniorenausführung. Die ist zwar gleich gross, aber enthält weniger Fett und Zucke und ist billiger. Zudem lasse ich Mahlzeiten aus.

Am Montag ist hier Memorial Day, ein verlängertes Wochenende. Alles ist unterwegs, die Hotelpreise sind verdoppelt. Am Radio werden die Männer und Frauen geehrt, die ihr Leben für die Freiheit von Amerika geopfert haben. In der Buchhandlung gestern Abend war liegen Kriegs- und Heldenbücher auf. Ich wollte ein anderes Buch kaufen, ein sehr kritisches über das wahre System der Amerikanischen Politik. Aber dann habe ich mich doch geniert. Ich bin schliesslich hier Gast und geniessen auch alle Vorteile. Mir gefällt es ja in Amerika!

Freitag, 25. Mai 2012

Fernley Nevada 25.Mai

Vor zwei Tagen habe ich bei der Sea Ranch mein restliches chinesisches Geld in den stürmischen Pacific geworfen. Als Dank für an Meeresgötter, die mir 3 Wochen lang so gut gesinnt waren.
Am Abend war ich dann zum letzten Mal mit meinen guten Freunden von 2011 zusammen. Die vier Tage in California haben meiner Seele sooo gut getan.

Jetzt reise ich allein durch die Staaten. Gestern war die Gegend so abwechslungsreich, dass ich nicht dazu kam, mich einsam zu fühlen. Nach Reno suchte ich in der Wüste eine Unterkunft und bin in Fernley gelandet. Heute morgen war die Gegend frisch verschneit. Heute wäre ich kaum über den 2100m hohen Donnerpass gekommen.

Im Casino gegenüber ass ich ein Seniorenfrühstück. Das heisst nur so, fand ich dann heraus. Es ist gleich gross wir das reguläre, kostet aber die Hälfte. Sie tun etwas für ihre alten Gäste, die ihre Rente hier verspielen.

Zurück zum Winterwetter: Von Konfuzius habe ich gelernt, dass man sich selber und den anderen helfen muss. Ich bin gut ausgerüstet mit Proviant, Getränken, einem Kocher und einer Zeltausrüstung. Bei den Buddhisten ruft man die Götter zu Hilfe. Hier gilt wohl eher die Indianische Art. Aber wie macht man das? Bitte schickt mir eure Ratschläge! Herzlichen Dank.

Mittwoch, 23. Mai 2012

Am 21. Mai: Theo getroffen

Ich habe eine Stunde lang am falschen Ort auf ihn gewartet, er 15 Minuten am richtigen Ort. Wir haben uns immer so getroffen. Wir ergänzen uns gut. Theo zeigt mir, dass ich viel mehr unternehmen kann als ich meine.  Das hat mein Leben ziemlich erweitert. Ich zeige ihm, dass er noch viel Zeit hat für alle seine Projekte. Das hat seine Torschlusspanik gelindert. Wir verdanken einander viel. Wir sind gute Freunde geworden.

Den halben Berg hoch kann ich mit meinem gemieteten Chevi fahren. Für die Naturpiste steige ich auf seinen uralten Mercedes 300TDI um. Dieser fährt mit gebrauchtem Pommes Öl und das riecht angenehm.

Im vergangenen Jahr hat Theo am Nebenhaus ein schönes Bad / WC / Waschküche angebaut. Den grossen Pferdeschopf hat er verkleidet und oben ein Zimmer mit einem grossen Balkon (Meersicht) eingebaut. Alles allein, und noch einiges mehr. Tagsüber ist er Lehrer, abends ist er Bauer, Hausbauer, Automechaniker,Koch und Hausmann. Er hat hat er jetzt mehr zu tun, Patricia und Julia wohnen noch bei ihm .
.
Nach der Arbeit im Pferdestall karrt er den Mist in den neuen Garten. Dort, verrät er mir, wird er bald ein intelligentes Erdhaus für seine alten Tage bauen. Die Bewilligung hat er schon fast. Gleichzeitig kann er alle seine bestehenden Bauten zu legalisieren. Die Behörde bewilligt da oben sonst nie etwas nachträglich. Aber seine selber erbaute Wasser-, Abwasser und Stromversorgung finden sie oekologisch total vorbildlich. Zudem kennt er als neues Mitglied der  Feuerwehr die Kommandantin gut, die für die Wasserreserven zuständig ist. Ich weiss, dass in ein paar Jahren ein perfektes Erdhaus da stehen wird. Theo macht keine Sprüche.

Die wenigen Stunden mit ihm zusammen 1000m über dem Pazifik waren wichtig und wunderbar für mich.

(In meinem letztjährigen Blog steht ein erster Text zu Theo)

Montag, 21. Mai 2012

Ballast

Chief Mate hat mir gestern auf der Brücke das mit der Ladung und den Ballast Tanks erklärt. Schwierig. Die paar tausend Container müssen nach vielen Kriterien gestapelt werden. Unter Deck passen nur die 20- und 40 Fuss langen. Alle Spezialgrössen gehören auf Deck. Kurze können nicht auf lange gestellt werden. Klimatisierte nur dort, wo es Stromanschlüsse gibt. Gefahrengut möglichst vorne. Schwere eher unten. Offene nur unter Deck. Das Gewicht gleichmässig übers Schiff verteilen, damit es gerade im Wasser liegt. Das Schiff darf aber auch nicht durch die Ladung verbogen oder verdreht werden. Und dann noch: Wir laufen 5 Häfen an. Dabei sollte nichts umgeschichtet werden. Also gut überlegen beim Beladen. Dazu: erst kurz vor dem Hafen steht jeweils fest, was neu dazu geladen wird. Neu rechnen, neu ausgleichen heisst es dann.
Weil die Motoren so viel saufen, werden Brennstofftanks leer und damit leicht, das Gleichgewicht verschiebt sich wieder. Auch dafür sind die vielen Seewasser-Ballasttanks da. Die müssen dann gefüllt, geleert oder umgepumpt werden.
Gestern hing Schiff etwas schräg. Zum einen hatten wir starken Seitenwind, und dann waren einige Ballasttanks wegen der regelmässigen Korrosions-Inspektion geleert worden. Heute wäre das Schiff theoretisch wieder im Lot, wenn es nicht wegen den Wellen ziemlich schaukeln würde. Speziell bei mir droben, auf 31m über Wasser.

Wir haben etwa 65'000 Tonnen Container geladen. Wir können 35'000 Tonnen Ballast laden (bei Leerfahrten) und dazu etwa 1'500 Tonnen Treibstoff. Da kommt es auf mein Gepäck nicht mehr drauf an.

Am Heck bei den Befestigungsseilen

Chief Mate, der Realist

Der Chief Mate (1. Offizier) ist eher ein Pessimist. Er hat mir die Schiffsbibliothek beschrieben. Lauter Verschwörungsromane, Kriminalgeschichten, dummes Zeug. Der Lieferant habe gute Beziehungen, aber gar keinen Geschmack. Das selbe gelte für die Bilder an den Wänden.
So habe ich die Bücher durchgesehen. Auch nicht mein Geschmack. Zwei „gute“habe ich gefunden. Eines davon habe ich schon gelesen, das andere habe ich mitgenommen. Dazu noch eine DVD: der Dritte Mann mit Orson Wells und der berühmten Zithermelodie.
Zwei Kurzgeschichten las ich, und in der Nacht sah ich mir den Film an.
Das war für mich ein Flopp. Ich will ja hier auf See sein! Das ist meine Realität, dafür bin ich her gekommen. Ich will jetzt nicht in einem Roman sein oder in einem Film. Das kann ich zu Hause wieder. Ich habe das Buch und die DVD sofort wieder in den Giftschrank zurück gestellt.
Für die Besatzung, glaube ich, ist das anders. Die sind jeweils vier Monate lang von zu Hause weg. Da würde ich mich auch gerne mal ablenken lassen.
Wenn unsere Schiffsbibliothek betrachte, so ist der Chief Mate ein Realist, kein Pessimist.
Ich bin auf Reisen eher ein Optimist. So benutze ich die Aussentreppen, wenn ich die sieben Stockwerke vom Upper Deck in meine Kammer hoch steige. Aussen hat es 14 Stufen weniger als über die Innentreppe. Es gibt zwar auch einen Lift. Doch ich möchte mich ja bewegen.

Turbo Charger


Lieber J.

Als einziger Passagier mit dem Captain, den Chief Mate und dem Chief Engineer am Tisch war es mir noch keine Sekunde langweilig. Heute hatte ich meinen zweiten Maschinenraumtag. Von der Einspritzung und und dem Turbolader wollte ich noch mehr wissen.

Ich bin ja auf einem anderen Schiff gelandet. Mit der Wirtschaftskrise haben die auf Eco-Speed oder auf Super-Slow umgestellt, um Treibstoff zu sparen. Das hat den Fahrplan auf den Kopf gestellt. So fahre ich auf der „Pacific Link“.

Ihre Hyundai – B&W 12K98MC faehrt nur mit der halben Leistung. Das sind immer noch 45'000 PS bei 78 RPM. Wir machen gut 20 Knoten oder 39 km/h mit unseren 8000 20ft Containereinheiten. Die 4 Turbolader sind (leider) von MAN. Aber auch die sind eindruecklich. Ich habe sie mir eben nochmals vom Chief Engineer beschreiben lassen und ein paar weitere Fotos gemacht. Die 5 Hilfsdiesel sind natürlich ebenfalls aufgeladen. Weil es draussen kalt ist, brauchen die Kuehlcontainer fast keinen Strom, so dass 5 Maschinen nur in Bereitschaft stehen.

bei den Turboladern

Jetzt, wo der Sturm nicht mehr braust, kann ich auch an den Bug oder ans Heck gehen und mich dort durchlüften lassen.

Ich koennte noch viel schreiben. Von meiner abenteuerliche Fahrt zum Schiff, vom unglaublichen Betrieb in den Haefen von Qingdao und Shanghai, von der Ruhe und dem Betrieb auf der Bruecke. Ich bin begeistert!

Herzliche Grüsse

Hansjörg Graf A.R (Auf Reise)

PS: Eben habe ich in einem Schifffahrtsheft von eurer Fabrik in Qingdao gelesen. Ich war eine ganze Woche in dieser Stadt. Auf dem Weg zum Containerterminal bin ich an der grossen Werft vorbei gefahren. Dort ist ja auch irgendwo das Turbolader – Werk.

Wale

Pacific Link, 2. Sonntag 13. Mai 2012 Pacifische Briefe

Lieber..

Diesen Tag habe ich zweimal gelebt. Der zweite davon war eine richtige Kreuzfahrt. Um 10 war ich vom Captain an die Bar eingeladen. Bis zum Mittagessen hatten wir es dort zu viert gemütlich.
Als ich am Nachmittag zu meinem Fenster hinaus sah, fuhren langsam Schneebergen an mir vorbei. Durch eine schmale Passage passierten wir die Inselkette der Aleuten zum zweiten Mal, diesmal von Norden her. Es war wie im Engadin, nur war der Talboden mit Wasser ausgefüllt. Immer wieder kamen neue Berge auf neuen Inseln. Einige sahen aus wie der Fujiama, alte Vulkane, und einer von ihnen rauchte sogar. Und dann sah ich eine ganze Herde von Walen. Eigentlich nur ihre Schwanzflossen, Rückenteile und viele Wasserfontänen. Zum Abschluss kam noch ein traumhafter Sonnenuntergang mit Wolken und mit rötlichen Bergen garniert .Erst um 8, als die Sonne untergegangen war und der Wind unangenehm wurde, ging ich hinunter in die Sauna.

Die Aufregung ist vorbei, es wird wieder ruhig. Das nächste sichtbare Land ist LA.
Liebe Grüsse von der Inselkette zwischen Alaska und Sibirien
Hansjörg

Datenblatt Pacific Link

Länge                   334m
Breite                    42.8m
Tonnage               101'662 Tonnen
Tiefgang                ca. 13m
Tiefe Laderaum     24.6m
Baujahr                 2004

Hauptmaschine:  Hyundai MAN B&W 12K98MC
12 Zylinder 2-Takt Diesel
bei 94 Umdr./min   93'360 PS
bei 91 Umdr./min   84'000 PS
Kolbendurchmesser 98 cm
Kolbenhub 285 cm
Wir fuhren nur noch 81 Umdr./min, wegen hohem Treibstoffpreis und niedrigen Frachtpreisen

Ohne Getriebe direkt auf den Propeller übertragen
Start mit Druckluft
Motor läuft vorwärts und rückwärts
Propeller 910 cm m Durchmesser, 106 t Gewicht
Welle 85 cm Durchmesser, 241 t Gewicht

Brennstoff auf See: Schweröl (6% Schwefel), Einspritztemperatur 125 Grad
Brennstoff in Hoheitsgewässer: Dieselöl (0,6 % Schwefel, teurer)
Abgastemperatur: 350 Grad, genutzt für Turbolader und für Dampferzeugung)

Hilfsdiesel für Stromerzeugung:
4 Takt Diesel
2 Stück 9 Zyl. à 2800 kW
3 Stück 7 Zyl. à 2400 kW

Leistung Bugstrahlrotor: 3400 kW 
Heisswassererzeugung: elektrisch
Kühlkontainer am Strom angeschlossen
Trinkwasseraufbereitung aus Seewasser: 30 t/Tag 

Max. Ladung: 7800 6m-Container 

Schweröltanks ca 12'000 to (1 Fahrt USA - China - USA  braucht heute 3500 to)
Dieseltanks
Schmieröltanks
Ballastwassertanks ca. 35'000 t

Besatzung:

Kapitän
1. Offizier
2. Offizier
3. Offizier
Chiefengineer
2. Engineer
3. Engineer
2 Bordelektriker
2 Bordmechaniker
Bosom (Chefmatrose)
4 Matrosen
Wiper (Cheföler)
3 Oeler
Koch
Steward

2 Rettungsboote
4 Rettungsinseln






Maschinenraum

Pacifische Blogs

E/R steht auf einer kleinen Tuere (Engine Room)

Seit einer Woche hoere und spuere ich überall das leise Stampfen, 78 mal in der Minute. Im Bett, im Lift, in den Gaengen, beim Essen, sogar in der Sauna. Ich habe mich laengst daran gewöhnt, nur kann ich meinen Puls fast nicht mehr fühlen.
Gestern hat mir der Chief Engineer beim Morgenessen Ohrenstoepsel ueberreicht. Um 9Uhr soll ich auf dem UPP (upper deck) auf ihn warten. Ich wollte schon lange den Maschinenraum ansehen.
Da kam er aus der kleinsten Tuere heraus, der mit den Verbotszeichen und den Gehoerschoneren. Ich war gespannt. Zuerst gingen wir in einen Raum mit Gestellen und allerlei Ersatzteilen, und dann in eine Werkstaette mit Drehbank und Bohrmaschine. Beide Raeume waren nicht sehr eindruecklich.
Im Leitstand wurde es schon besser: Ein PC und unzählige Anzeigen, Knoepfe, Schalter (die ich alle nicht bedienen durfte) und Elektroschraenke. Dahinter zwei Elektrozentralen mit 6800V, 400V, 220V, 24V, 12V Systemen. Aber auch nicht das, was ich suchte.
Endlich kamen wir in eine Halle, etwa 20m x 40m x 20m, mit Treppen, Boeden und Zwischenpodesten. Von da her kam das Stampfen. Von jetzt ankam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Zuerst waren da die 5 Hilfsmotoren mit Generatoren, alle schon beeindruckend gross.
Dann gingen wir hinüber, wo 12 meterhohe Kolbenkoepfe mit Einspritzduesen in einer Reihe stehen. Treibstoffpumpen, Leitungen, ungeheuer grosse Schrauben und Muttern. Auf dem Weg hinunter ins naechste Stockwerk kommen wir an den Ersatzzylinderbuechsen vorbei, 3,5m hoch, und an einem Ersatzkolben, an dem man Mittag essen koennte.
Das Kurbelgehaeuse ist zwei Stockwerke hoch, die Schauglaeser zur Nockenwelle haben Fenstergroesse. Weiter unten ist an einem gewaltigen Schwungrad die Antriebswelle befestigt. Sie ist direkt mit der Kurbelwelle verbunden und dreht sich auf unserer Fahrt in der Minute 78 mal. Die Welle zum Propeller ist 48 m lang und wiegt 240 to. Der Schiffspropeller hat 910 cm Durchmesser und wiegt 106 to. Alles ist gross. 
ich bei den Zylinderköpfen
 
Die maximale Leistung an der Welle beträgt 94'000 PS, wir fahren aber nur "ECO speed", mit etwa der halben Leistung, 21 Knoten oder 39 km/h.
Die Dimensionen erschlagen mich. Der Luftansaug mit dem Turbolader ist so gross wie ein halbes Einfamilienhaus, der Auspuff mit dem eingebauten Dampferzeuger ist noch groesser. Die Triebstoffaufbereitung hat Heizungen, Filter, Separatoren, Pumpen. Kaltes Schweroel ist fast wie Asphalt, es muss schliesslich auf 125 Grad erhitzt werden.
Durch ein 80cm Rohr wird am Boden der Pacific Link Kuehlwasser angesaugt, für die Motorenkuehlwasserkuehlung. Dank zweistufiger Kuehlung werden die Temperaturspannungen in der Maschine nicht zu hoch.
Ein Verdampfer erzeugt 35 to Trinkwasser im Tag. Das Abwasser wird in einer mechanisch – biologischen Anlage gereinigt, der Kehricht wird in einem Spezialofen verbrannt. Der Dampferzeuger waermt alles, ausser dem Heisswasser.
Ueberall stehen weitere Maschinen, Pumpen, Filter, Heizungen, Ventilatoren und führen Leitungen herum.
Vorne im Bug ist ein elektrisches Bugstrahlruder (3400kW), das beim Manoevrieren im Hafen mithilft. Hinten bewegen zwei Hydraulikanlagen das Steuerruder. Der ganze Betrieb wird von nur 7 Leuten gefuehrt und unterhalten, 24 Stunden im Tag und 7 Tage die Woche.
Ob ich noch weiter Fragen habe? Ja, aber später. Dann kommen wir wieder durch die kleine Türe zurück in die Normalwelt, gerade recht zum Znuenikafi im Schiffsbuero. Ich bin zuerst einmal sprachlos.

Schiffsküche


Pazifische Briefe Hoch oben im Norden, bei den Aleuten

Lieber F.

in 7 Stunden verlassen wir im Norden den Pacifischen Ozean und fahren ins Bering-Meer ein. Die See ist wieder freundlicher geworden, ich konnte ums ganze Schiff herum spazieren, ohne Angst, ins Meer geblasen zu werden.
Heute habe ich den Chief Cook besucht. Er kommt, wie unsere Matrosen, von den Philippinen. Ich esse immer gerne was er kocht. Es ist halb deutsch, halb amerikanisch und halb exotisch. Er verwendet die englische Ausgabe des Dr. Oetker Kochbuchs.
Als ich fragte, ob ich fotografieren duerfe, begann er mitten im Kochen aufzuraeumen. Er will Ordnung beim Essen und auf den Fotos. Heute gab es Eintopf zum Zmittag: Bouillon, Kartoffeln, Gemuese, viel Fleisch, Linsen, Zwiebeln. Ziemlich dick und gerade recht fuer hier fast am Nordpol. Ich schneide einmal Zwiebeln auf dem Foto, einmal bin ich mit Mr. Collado auf dem Bild, und einmal zu dritt mit noch dem Steward.
Die Kueche ist gut eingerichtet. Sechs Herdplatten, Kipp-Bratpfanne, Friteuse, Kipp- Suppentopf, grosses Teigruehrwerk. Fur die 23 Besatzungsmitglieder hat er eine Riesenkueche. Heute gab es ein grosses Beef Tartare zum Morgenessen, neben einem kleinen Buffet mit Fleisch und Kaese. Wahrscheinlich nehme ich auf dieser Nordmeerfahrt eher zu als ab.
Der Kuechenchef moechte, wenn er genuegend Geld gespart hat, ein kleines Haus mit etwas Pflanzland kaufen, mit einer guten Kueche, und daneben eine Arbeit an Land annehmen. Die Philippinos sind jeweils 6 Monate lang auf See und kehren erst dann zu ihren Familien zurück. Ihr Arbeitsvertrag laeuft dann aus, und sie muessen sich bei der Reederei wieder neu bewerben. Ich haette Zeit, in der Kueche ein wenig mit zu helfen, aber dem Passagier ist jede Arbeite am Schiff verboten (Versicherung).
So habe ich am Morgen meine Notizen von der Maschinenraumbesichtigung ergaenzt und dann mit dem Chief Engineer durchgesehen. Jetzt komme ich schon fast draus. Dann kam der ausfuehrliche Aussenrundgang, wo ich mir alles genau angesehen habe. Dann die Sauna, und dann die Waesche machen. Zwischendurch habe ich auch noch Ferien.
Wir kommen uebermorgen an den noerdlichsten Punkt unserer Fahrt, dann geht es gegen Alaska, Canada, Washington, Oregon und nach LA. Morgen und uebermorgen ist zweimal Sonntag, der 13. Mai. Wir gewinnen an der Datumsgrenze einen Tag dazu. Und in einer Woche gehe ich dann wieder an Land. Ich werde die Seeleute vermissen.
Liebe Gruesse von der „Pacific Link“ (100'000t, 7000 Container)

Hansjoerg A.R.A.S (auf Reise auf See)

Wie die Zeit vergeht

Freitag, den 11. Mai, auf der „Pacific Link“, vor den Kurileninseln (Sibirien)

Auf dem Boot hier oben im Norden ist die Zeit relativ. Die Längengrade verlaufen hier eng, fast jeden Tag muss ich die Uhr um Mitternacht um eine Stunde vorstellen. Ich mache das aber schon am Abend, damit ich genuegend Schlaf bekomme.

Heute ist Freitag der 11. Mai. uebermorgen ist folglich Sonntag der 13. Mai, Muttertag. Dieser Tag hat auch bei uns 24 Stunden.
Aber jetzt aufgepasst. Weil wir die Datumsgrenze ueberfahren, ist der darauf folgende Tag ist nochmals ein Sonntag der 13. Mai. Dieser zweite Muttertag dauert aber nur wieder 23 Stunden.

Also:
Heute 23 Stunden lang Freitag, der 11. Mai
Morgen 23 Stunden lang Samstag, der 12. Mai
Uebermorgen 24 Stunden lang Sonntag, der 13. Mai, 1. Muttertag
Am folgenden Tag 23 Stunden lang Sonntag, der 13. Mai, 2. Muttertag

Dann geht es wieder fast normal weiter. Bis in California die Sommerzeit kommt. Noch eine Frage zur Zeit?

Herzlich

Hansjoerg A.R.A.S (auf Reise auf See)

Pacifische Briefe

Lieber ...

Ich bin hier, auf dem Weg ins Beringmeer, in einer positiv nachdenklichen Phase, und ich versuche, nicht zu viel zu unternehmen. Ich lese das Maritime Handbüchlein, die Weisheitsgeschichten von De Mello und das Happyness Project von Gretchen Rubin. Mehr habe ich nicht dabei, und das genügt. Ich habe ja noch die Kommandobrücke, die Sauna, die Besatzung und die Aussendecks auf neun Stockwerken.

Mit dem welligen Meer vor mir entwerfe ich an meinem schönen Schreibtisch "Pacifische Briefe", die ich später vom Schiffsbüro aus zum Satelliten sende. Ins "Pacifischen Tagebuch" schreibe ich meine Pacifischen Gedanken und Ideen. Die Ruhe tut mir gut nach der Eurasischen Entdeckungsreise voll von Wundern.

Lieber ..., ich wünsche dir einen weiten Blick, Kraft wo es sie braucht und Ruhe, wo es möglich ist. Pass gut auf dich auf.

Hansjörg

Pacifische Briefe

10.05.2012

Hoi F.

Wir fahren gerade den Kurilen entlang gegen Kamtschaka und morgen oder übermorgen zwischen den Aleuten durch ins Beringmeer hinauf. Und ich hatte gehofft, auf meiner Seereise Hawaï zu sehen. Was auf der Landkarte gerade erscheint ist auf der Kugel ein Bogen und umgekehrt. Jetzt weiss ich es, der kürzeste Weg von Schanghai nach Los Angeles führt tatsächlich über Alaska. Ich lerne vieles oben im Steuerhaus und im Kartenhaus.
Ich bin sehr frei auf diesem Schiff. Heute sass ich auf der Brücke hinter den grossen Radarschirmen im bequemen Steuerstuhl und habe mit dem wachthabenden Ersten Offizier geplaudert. Später habe ich unten irgendwo den Abfallraum entdeckt, wo ein grosser Verbrennungsofen heult. An den Wänden hängen Tafeln, wo man noch was über Bord werfen darf.

Auf den Aussentreppen und den Plattformen bin ich vorsichtig geworden, der Sturm kann mich wegdrücken. Am ersten Tag bin ich noch frech auf den Bug geklettert und habe auf den grossen Knollen unten im Wasser hinab geschaut. Jetzt hat es nur noch +1 Grad, morgen schneit es vielleicht schon. Zum Glück habe ich wegen Moskau warme Sachen eingepackt.

Ich spanne aus, meditiere, denke nach, schreibe in mein Pazifisches Tagebuch und schreibe Pazifische Briefe. In meinem Gepäck habe ich nur zwei kleine Bücher, eines mit der täglichen Weisheitsgeschichte, und das "Happyness Projekt". Mein Eurasisches Tagebuch ist voll geschrieben, das Pazifische ist unstrukturiert: mit Ideen, Einsichten, Arbeitsplänen (zB heute Abend Sauna), Fragen, Lebensplänen.

Jetzt kommt es mir wieder in den Sinn: wir fahren ja so weit ins Beringmeer hinauf, weil wir dem schweren Sturm im Nordpacific ausweichen. Auf der Plattform vor meinem Fenster heult der Sturm wie um eine alten SAC Hütte. Ich habe hier aber eine wunderbare Heizung. Von den Scheiben tropft das Kondenswasser wie wenn Fritz auf Frosen Spaghetti macht.

Morgen zeigt mir mein Tischnachbar, der erste Engineer, den Maschinenraum mit dem Zwölfzylindermotor, der 95'000 PS leisten kann. Da habe ich aber lange drauf warten müssen. Ich habe jetzt schon 1000 Fragen. Ob man in diesem Lärm überhaupt sprechen kann? Man spricht jetzt nicht mehr Chinesisch, dafür Norddeutsch und Seemannsenglisch. Auch eine Containerseefahrt ist voller Überraschungen.

Ich will einmal mit geschlossenen Augen einfach nur Hören anstatt Aufpassen und Verstehen. Dafür ist diese Nacht nun wie geschaffen. Bei euch ist es ja noch früh. Hier wird uns jede Nacht eine Stunde abgezwackt. Dafür ist es an der Datumsgrenze dann zweimal hinter einander Sonntag, den 13.Mai, Muttertag. Mir wird hier etwas geboten.

Liebe Grüsse aus der tosenden Dunkelheit in der Nähe der Russischen Kurileninseln

Hansjörg, A.R.A.S

Im Japanischen Meer

9.Mai 2012

Pacifischer Brief

Liebe Freunde,
vor 2 Tagen war ich in Shanghai und nicht in Shanghai. Unser Schiff lag am neuen sieben Kilometer langen Containerkai, und ich konnte nicht von Bord gehen. Für den neuen Hafen haben sie im Meer draussen, 100 km vor der Stadt, auf einer Insel den Berg weggesprengt und auf den Resten den neuen Containerhafen gebaut, verbunden mit einer 35 km langen Autobahnbrücke. Für 300$ hätte mich der Schiffsagent zwar in die Stadt und wieder zurück gebracht. Darauf habe diesmal ich verzichtet.
Jetzt sitze ich in meiner Suite an einem der Schreibtische, 31m über dem Wasser. Vorhin haben wir gerade ein anderes Schiff überholt. In zwei Stunden will ich auf die Brücke gehen, um wenigstens die Lichter von Japan zu sehen, wenn wir zwischen den Inseln in den Pacific hinaus fahren werden.
Vorher gehe ich noch in die Sauna, ich habe sie vor dem Essen angestellt. Ich führe jetzt ein ruhiges Leben als der einzige Passenger an Bord, neben 23 Mann super Besatzung. Und der hat die schönste Kabine erhalten, egal was er gebucht hatte. Und der Captain sitzt am Tisch zu meiner Linken.
Ich bin nicht mehr so viel draussen, der Wind ist sehr stark geworden, und im Nordpacific soll es dann noch richtig kalt werden. Ich habe gemeint, wir würden über Hawaii fahren, aber der kürzeste Weg führt an Alaska vorbei. So kommen die warmen Kleider, die ich für Moskau eingepackt hatte, schon wieder zum Einsatz.
Ich höre meine Lieblingsmusik und Bach, ich lese in meinen zwei philosophischen Büchern, ich mache Meditationen, und ich habe viel Zeit zum Nachdenken. Ich schwatze mit der Besatzung aus aller Welt und lerne dabei viel über die Seefahrt und über die Menschen.
Wir kreuzen gerade wieder ein Riesenschiff. Mit 343m Länge sind ja auch nicht klein.
Ich will hier über mein Leben nachdenken. Weniger über das gelebte als über das weitere. Ich halte mich da an den Refrain meines Sächzgi Blues'

Was gsii
isch, isch verbii,
jetzt freu
ich mich ufs Neu.
I bi en Leu!

Da kommen gute Ideen zusammen. Nicht weite, eher innere Reisen, ins Herz und so. Das Leben fängt ja jeden Morgen wieder ein Wenig neu an.

Die Sauna ist parat.
Liebe Grüsse, bald aus dem Pacific

Hansjörg

Der Lotse wird abgeholt

Passenger Familiarisation

08.05.2012

Bitte mitkommen auf Deck B, steuerbord. Das ist von jetzt an mein Rettungsboot bei Schiff-Verlassen-Alarm. Das orange geschlossene Kunststoffding hat für 42 Personen Platz . Es kann auch ohne Strom zu Wasser gelassen werden.
Jetzt bitte mitkommen auf Deck A, steuerbord. Das ist von nun an mein Sammelplatz bei jedem Alarm.
7 kurze und dann ein ganz langer Ton: Schiff-Verlassen-Alarm. In diesem Fall sofort her kommen. Mitbringen: Schwimmweste, Rettungsanzug, Helm, Handschuhe. Die Crew ist ausgebildet und wird mir helfen.
Kurz - lang - kurz - lang - .....:Feueralarm. Sofort zu Sammelplatz kommen. Nichts mitbrigen. Die Crew ist ausgebildet und wird mir helfen.
Ich lerne, wie ich ein Rettungsfloss aktivieren kann: Karabiner aushängen, Seil heraus ziehen, dann mit Karabiner am Geländer festmachen. Dann den grossen Bügel entriegeln und anheben. Die Verpackung öffnet sich, das Floss fällt ins Meer und bläst sich selber auf. Das darf ich aber nur bei Seenot machen.
Das Schiff hat 2 Rettungsboote zu je 42 Plätzen und vier Rettungsflosse zu je 15 Plätzen. Mit mir zusammen sind wir 23 Personen an Bord.
Im Schiffsbüro erhalte ich einen schönen roten Helm und ein Paar neue Handschuhe. Dann unterschreibe ich die Erklärung, dass ich durch den Safety Officer instruiert worden bin.

In meinem Zimmer öffne ich dann die mit dem grünen Rettungskleber markierte Schranktüre. Ich ziehe die rote Schwimmweste über. Dann lese ich die Instruktion auf der roten Verpackung des roten Immersion Suit:
Anzug aus der Verpackung nehmen. Anziehen wie einen Overall. Haube über den Kopf ziehen. Reissverschluss und Gesichtsklappe schliessen. Schwimmweste anziehen wenn nötig. Mit den Füssen voran ins Wasser.
Der Auftrieb des Anzugs ermöglicht den Ausstieg aus eingeschlossenen Räumen. Es wird empfohlen, den Anzug auf dem Wetterdeck und nicht in der Kabine anzuziehen. Treppen gehen damit dürfte schwierig sein.

Ich mache mich nicht lustig über diese Familiarisation, nein ich schreibe das auf für mich als Repetition.

Den letzten Abschnitt meiner unterschriebenen Erklärung lese ich gerade zum ersten Mal: Der Passagier ist freundlich angewiesen, sich beim wachthabenden Offizier ab zu melden, bevor er sich in den Bereich der Ladung begibt. Ich hatte mich beim Chief Mate gemeldet. Ob ich denn joggen wolle? Nur gehen. Das dürfe ich immer tun. Etwas vorsichtig war ich dann schon, manchmal sieht es für Landbewohner gefährlich aus. Aber es war ein tolles Gefühl, als ich zu allervorderst auf dem Bug mit dem Minigeländer im Winde stand. Unter mir schoss das Meer daher.

Habt ihr es bemerkt, dass ich schon nautische Ausdrücke einstreue? Ich habe vom Captain ein Lexikon erhalten und ich will noch mehr davon lernen.

Später habe ich den Immersion Suit sorgfältig ausgepackt und ihn dann angezogen. Recht heimelig, aber das Fotografieren mit den angegossenen Handschuhen war schwierig. Der Suit trägt und soll vor schnellem Tod durch Unterkühlung bewahren. Das Wasser hat hier oben null Grad.

Barbeque

Hier auf dem Schiff werde ich wie ein Fürst behandelt. Ich sitze zur Rechten des Captains, mir gegenüber ist der Chief Mate, diagonal sitzt der Chief Engineer. Und jetzt habe ich auch noch meine persönliche E-Mail Adresse erhalten. Ich hoffe sogar, dass man mich mit „Antworten“ erreichen kann.

Seitdem wir gestern von Shanghai weggefahren sind, sind wir richtig auf See, jetzt gerade zwischen Korea und Japan. In der übernächsten Nacht queren wir Japan unterhalb Hokkaido. Dann geh es hinauf in den Norden, und oben durch nach Alaska. Nichts von Hawaii, die kürzeste Route führt im Norden durch! Zum Glück habe ich warme Kleider bei mir.

Ich komme jetzt zur Ruhe. Ich höre Luisemaries Monochord CD und andere schöne Musik, und ich lese jeden Tag ein paar Zeilen von Anthony de Mello. Die Sauna und die Waschküche habe ich auch benutzt. Auf der riesigen Kommandobrücke fühle ich schon zu Hause. Es ist interessant mit den Officern zu sprechen. Die übrige Mannschaft ist fröhlich, spricht aber nur das Nötigste in Englisch. Ich werde ja sehen.

Heute Abend gibt Barbeque, die Küchenmannschaft dreht schon lange das Schwein am Spiess. Ich habe zwei gute Flaschen Wein aus Qingdao und einen Betrag für die philippinische Mannschaft gestiftet. Noch ist es warm draussen, ideal für ein Fest.

Weil ich allein Passagier bin, habe ich ein gratis upgrade erhalten: die beste aller Kabinen, 35m2, mit Dusche und Schlafraum. Ich wohne auf dem F-Deck, etwa 31m über dem Wasser. Es ist einfach super!

Am nächsten Morgen, Mittwoch, 06:15 Uhr

Draussen ist wunderbares Wetter. Aber der Wind hat mich fast weggeblasen, als ich kurz auf dem Balkon war. Die Barbeque war toll, davon ein andermal. Mir ist so wohl!

Nachts auf der Brücke

Vollmond über dem Huang Hai (Gelbes Meer) 05.05.12, 20 Uhr

Ich esse jeweils mit dem Captain, dem Chief Mate und dem Chief Engineer. Der Chief Mate hat heute bis 20 Uhr Dienst auf der Brücke. Ich suche die Innentreppe ins Wheelhouse, zwei Stockwerke über mir. Bis jetzt habe ich immer die Aussentreppe genommen.

Durch den hellen Radio-Raum komme ich zur unbeleuchtete Brücke. Im Eingang warte ich, bis sich meine Augen ans Dämmerlicht gewöhnt haben und mache mich beim Offizier und dem Matrose bemerkbar.

Draussen ist es dunkelgrau, die Sichtweite beträgt 1.2 Seemeilen. Auf dem Bildschirm leuchten Punkte, Dreiecke und gelbe Flecken. Der Kreis mit dem Geschwindigkeitsvektor ist unser 100'000-Tonnen Cargoliner. Der vorberechnete Kurs ist in rot, der gefahrene in blau aufgetragen. Die Dreiecke sind Fischerboote. Wenn der Offizier eine der Markierungen mit der Maus anfährt, dann erscheinen die Daten des Bootes.

Alle drei Minuten ertönt das Horn. Von Auge sind im Nebel keine Schiffe zu erkennen. Der Chief Mate weicht immer wieder aus. Dazu ruft er den Matrosen ans kleine Ruder und gibt ihm die Korrekturen an. Ich sehe wie sich der Kompass leicht dreht. Er kann das Boot aber auch über den Stick steuern. Dann schlägt der Computer die Korrektur vor, er muss sie noch bestätigen.

Es ist dunkel geworden, der Vollmond steht rötlich m Himmel. Draussen bläst ein starker Wind. Ich bereite mir im Radiohaus einen Kaffee und betrachte dann die für mich ungewohnten Seekarten. Auf einen Bildschirm wird hier der Kurs aufgezeichnet und der Verlauf der Wassertiefe. Sie beträgt jetzt 50 Meter. Ich darf mich hier oben überall umsehen. Das meiste begreife ich ein wenig, vieles ist ja in Deutsch angeschrieben. Hamburg ist der Heimathafen der "Pacific Link", aber ihre Runde dreht sie immer im Pazifischen Ozean.

Wir fahren jetzt zwischen einer Menge von Lichtern durch, ich höre die Kommandos vom Chief Mate. Dann betrachte ich die Sterne. Wegen dem Mondlicht und dem Nebel kann ich nur wenige erkennen, und ich kann mich am Himmel nicht orientieren. Vielleicht werde ich es später vor meinem Zimmer nochmals versuchen. Ich wünsche den zwei Wachthabenden eine gute Nacht und steige die zwei Sockwerke hinunter in meine Suite.

PA

Auf der Bootsliste bin ich der PA. (der Passagier)

Geben und Nehmen


Gestern war ich unter die Räuber geraten. Ich war in Sorge, als im wichtigen Moment meine E-Mail Verbindung gekappt war. Ich musste musste unbedingt erfahren, wie und wann ich zu meinem Schiff gelangen konnte. Als ich endlich die Agentur am Draht hatte, sagte ich, die Kosten wären keine Frage, ich möchte einfach nur abgeholt werden. Für 200$! Minuten später bereute ich meine Zusage. Dieser selben Betrag hätte für 6 Nächte im Green Tree gereicht. Dann überlegte ich weiter: 200$ brutto hatte ich als selbständiger Ingenieur für 2 Stunden erhalten. Verrückt.
Am Morgen um halb neun holte mich ein junger Mann mit seinem Wagen im Hotel ab. Nach ein paar hundert Metern standen wir im Stau. Busse, Taxis und Privatautos versperrten einander den Weg. Mein Fahrer suchte Auswege, die uns aber alle in den in den nächste Stau führten. Es begann eine Stadtrundfahrt im Schneckentempo. Ich sah die meisten Orte nochmals, die ich in den letzten Tagen besucht hatte.
Endlich kamen wir zum Bay Tunnel. Dann ging es auf der anderen Seite der Bucht zügig weiter.
Bis in die Gegend des Hafens, wo überall mit Container beladenen Lastwagen verkeilt im Stau standen. Schrittweise kamen wir voran. Der Fahrer schaute auf die Uhr, telefonierte, gab mir ein Taiwanesisches Guetzli. Dann bogen wir zu seinem schönen Bürogebäude ab. Er brauchte meinen Pass, und ich wartete am Empfang.
Wieder zurück in den Stau, weitere Umwege. Nach einer halben Stunde waren wir wieder beim Büro. Ein zweiter Versuch, und nach einer weiteren halben Stunde kamen wir zur Chinesischen Immigration. Ich durfte auf einen Hocker sitzen und dem Beamten meinen Pass geben. Er diskutierte lange und aufgeregt mit meinem Chauffeur. Stimmte etwas nicht? Ich schaute bewusst positiv zu. Dann kam sein OK, ich erhielt meinen Pass zurück mit einem freundlichern Abschiedsgruss. Zurück in den Stau.
Erst im abgesperrten Container – Hafenbezirk kamen wir wieder voran, und 10 Minuten später konnte ich vor der riesigen Pacific Link aussteigen. Wir hatten es geschafft! Allein wäre ich kaum hier her gekommen, wahrscheinlich hätte ich mich vom Hafenagenten retten lassen müssen. Die Fahrt war den Preis fast wert.
An Bord erhielt ich dann ein Gratis Upgrade: die grösste Kabine anstelle der kleinsten. Ich hatte mir vorher schon überlegt, ob ich für den Aufpreis von 15 x 25$ wechseln sollte.  
Geben und Nehmen.
Das Schiff nebenuns fährt weg. Die Pacific Link ist 80 m länger als die Teno.

05.05, 07.00 Die Seefahrt beginnt.

Heute Morgen um 06:00 bewegte sich etwas. Ich verliess das Bett und sah, dass die Kräne anders standen: wir fahren los! Anziehen und auf die Brücke. Hinten schob ein Schlepper, vorne zog einer, die Pacific Link bewegte sich langsam drehend vom Kai weg. Die Radarantennen drehen sich, aus dem Schornstein kommt etwas Rauch. Die Fahrt beginnt

Die Sonne drückt durch den Frühnebel. Ein Blick zurück zur Anlegestelle, wo zwei Schiffe liegen. Nach einer Weile legen die Schlepper ab. Vom Ufer sehe ich kaum noch etwas.

Zurück in die Kabine. Ich habe die beste Dusche bisher auf meiner Reise, besser als im Hilton Moskau. Ich räume meine Sachen ein, es hat so viel Platz in den Spiegelkästen. Ich will mich bequem einrichten in meiner Luxuswohnung.

05.05, 07.00

Später wurde der Lotse mit einem schnellen Boot abgeholt. Vor mir auf den Containern fahren ein paar Möven mit.

Mit dem GPS will ich ein Logbuch führen mit einzelnen Punkten. Die Positionen werden vom Gerät gespeichert, die Geschwindigkeit will ich aufschreiben. Ich habe auch genügend Zeit (denke ich), um mein Tagebuch auf dem Netbook zu schreiben. Ich will es versuchen.(18 km/h).

Heute möchte ich:
  • Das Personal besser kennen lernen (das Büchlein zum Aufschreiben mitnehmen)
  • Wegen Waschen fragen
  • Officers Recreation Room kennen lernen
  • Getränk posten
  • Mich weiter einrichten

In einer Viertelstunde gibt es Frühstück. (Wir fahren jetzt mit 24 km/h.)

Wie heisst das rohe Fleisch, das man mit rohem Ei usw. isst? Das gab es zum Frühstück. Hat gut geschmeckt.

Rückblick

Im Beringmneer, 13. Mai 2012

Lieber F.

Herzlichen Dank für dein Mail. Ich komme eben von der gruenen Schiffskirche zurück. Eigentlich war das eine Bier- und Weinbar, aber sie heisst so, weil sie am Sonntag um 10 Uhr beginnt.


Ja, es stimmt, ich schreibe wenig über China. China ist gross, fast so gross wie das Weltmeer, das seit Tagen an meinem Fenster vorbei zieht. Ich wollte nur ueber das schreiben, was man nicht in den Buechern nachlesen kann. Ueber meine persoenlichen Eindruecke, ueber das was ich als Fremder empfunden habe.

Ich war 4 Tage lang in Qufu, der Stadt, wo vor 2400 Jahren Konfuzius gelebt hat und wo seine direkten Nachkommen immer noch als steinreiche Familie wohnen. Ich war einen Tag lang auf ihrem riesigen Familien-Friedhof, und einen Tag lang in ihrem Privat-Tempel und in ihren privaten Gebaeuden, wahrscheinlich als einziger Privat-Tourist. Da habe ich schon einiges mitbekommen, und ich werde noch vieles nachlesen muessen. Die Lehre von Konfuzius fasziniert mich. Ich interessiere mich schon auch für Kutur.

Einen weiteren Tag verbrachte ich in einem buddhistischen Tempel in Qingdao, wo ich mich von den Glaeubigen voll mitnehmen liess. Das waren die wichtigsten Kulturerlebnisse für mich. Ich wurde auch ein paar Mal von Englisch sprechenden Chinesen angesprochen, ich fiel ja auf. Ich denke, ich habe da mehr ueber die Kuktur erfahren als von den angebotenen Fuehrungen.

Ich habe mich immer sehr für den chinesischen Alltag interessiert. Ich war fasziniert zu sehen, wie das traditionellee China, das von der Kulturrevolution zerstörte China und das foermlich wirtschftlich explodierende China neben einander und in einander verschraenkt existieren. Von den gigantischen Neubauten war es ein paar Schritte bis zu den alten Maerkten und nochmals ein paar Schritte bis zu den alten traditionellen Taezen auf dem Gehsteig.


Ich bin bei Tag und bei Nacht stundenlang durch die Strassen gezogen und habe die Szenerien und meine Empfindungen förmlich aufgesaugt. Ich weiss, dass die Schluesse, die ich daraus gezogen habe, ungenau und weitgehend falsch sind. Subjektiv sind sie richtig. Aber ich werde noch viel darueber lesen mussen.
Ich war 3 Wochen in China. Ich habe an wenigen Orten wenig von einem Riesenreich gesehen. Aber das waren praegnde Eindrueke fuer mich. Nur darueber kann ich kompetent schreiben. Alles andere muss ich nachlesen. Ich habe noch 1000 Fragen. Und ich habe auch noch 1001 Fragen ueber Samarkand und ueber Sherezade.

Liebe Gruesse 
 

Hansjoerg


Arm und Reich in der Stadt


Die Armen habe ich als Wanderarbeiter auf den Baustellen gesehen. Frauen und Junge aus dem oberen Mittelstand habe ich beim eim Shoppen in den teuren Geschäften gesehen. Einen kleinen Einblick habe ich in den Verkaufs - Ausstellungen für die neuen Wohnungen erhalten.

Auf dem Bau gehen Wanderarbeiter mit abgetragenen Kleidern und mit untauglichen Schuhen müde zur Arbeit. Am Wachthäuschen beim Baustellentor vorbei verschwinden sie zwischen den Barracken. Mich lassen die Wächtern nicht vorbei.
Mit einfachen Schubkarren transportieren die Hilfsarbeiter Sand, Mauersteine, Zement, Fertigelemente. Mit Schaufeln werfen sie Sand durch das schräg gestellten Sieb, mit einem einfachen Mischer machen sie Mörtel und karren diesen zum Bauaufzug.
Am Mittag sitzen sie müde im Schatten und essen aus einem Blechgeschirr. Den einfachen Mahlzeitenverkauf im alten Kombiwagen am Strassenrand benutzt kaum einer.
Am Abend sehen sie noch müder aus, einige schleppen sie sich förmlich von das Baustelle.
T, dessen Eltern selber auf de Baustellen arbeiteten, sagte mir, die Arbeiter wohnen an Orten, wo es fast nicht kostet. Vielleicht in jenen eingefallenen Schuppen, die ich gestern gesehen habe. So etwas kann ich nicht fotografieren.

An einem Spital arbeiten etwa ein Dutzend Maler an langen Seilen auf ihren Sitzbrettern. Neben ihnen baumeln die Farbkübel. Sie lachen als ich frage, ob ich sie fotografieren dürfe. Den Arbeitern an der Wand kann ich die Bilder leider nicht zeigen. In der Dukelheit treffe ich zwei Maler auf der Strasse. Einer sitzt, der andere liegt. Beide sind sie eingeschlafen neben ihren aufgerollten Seilen.

Zu den Reichen: In den zwei Verkaufsbüros für neue neue Wohnungen besucht, erhalte ich Auskünfte und werde in den Ausstellungen herum geführt. Am grossen Modell eines geplanten Stadtteils habe ich etwa 150 Wohnblöcke gezählt, je zu etwa 200 Wohnungen. Die Verkaufspreise betragen zwischen 12000 Y und 20000Y pro m2, das sind 2000 - 3200 Fr. Die Wohnungen messen zwischen 75 und 175 m2. Ich bleibe mit den Zahlen auf der vorsichtigen Seite. T, der Exportkaufmann, den ich kennen gelernt habe, verdient als rund 400 Fr. im Monat.

Ich erhalte den hundertseitige Hochglanzprospekt der Überbauung "Life Of Edinburgh". Die meisten Abbildungen darin könnten aus aus dem Magazin über amerikanische Multimillionäre stammen. Chinesische Gesichter kommen darin selten vor. "Own Edinburgh with all the Nobility" ist der Hauptslogan. Dann folgen acht Kapitel. Sie könnten das Neue Wertesystem darstellen. Werbeleute kennen sich da aus.


Kapitel 1: Umgebung. Einsamer Meeresstrand. Grüne Wälder und weite Wiesen. Ein Filmstar mit Partnerin beim Billard, eine Studentin vor der Tafel mit mathematischen Formeln, ihre schöne Mutter beim Shoppen.
Kapitel 2: Gebäude. Die Blöcke stehen weit auseinander, mit toskanische Dachaufbauten. Ein Paar in den besten Jahren tanzt vor der Attikawohnung.
Kapitel 3: Gärten. Ein Kid auf einem BMX, Engel aus Marmor, goldene Laternen, alte Bäume.
Kapitel 4: Dekoration. im englischen Stil: viel Gold, Plüsch, Holz, Porzellan, Edelküchen.
Kapitel 5: Ausbildung. Studenten werfen ihre Batchelorhüte in die Luft, Kinder liegen im grünen Gras, Direktionsgebäude, junge Marineoffiziere auf einem U-boot.
Kapitel 6: Aktivitäten: Einkindfamilie im Shoppingcenter, edle Paare an einem gesellschftlichen Anlass.
Kapitel 7: Managment. solide, wie man sich Schweizer Banken vorstellt.
Kapitel 8: Sicherheit: wie Kapitel 7.
Denis, der Wirtschftsstudent hat mir empfohlen, Taiwan zu besuchen. Dort habe keine Kulturrevolution die alten Familienwerte zerstört.

Produktehaftung: ernsthafte Warnung!

Ich sehe und erlebe täglich unzählige neue Dinge. Das sind aber nur 0,0.. Promille der Wirklichkeit des Landes. Ich kann nichts lesen und ich verstehe die Sprache nicht.

Glaubt bitte nichts, was ich über dieses Land schreibe. Es stimmt nicht, es ist sicher falsch.

Für solche mit mathematischen Kenntnissen: (Laien überspringen diesen Abschnitt)
Und doch will mein Kopf Ordnung und System bringen in das was ich gesehen und erlebt habe. Mathematisch gesehen will er die Lösungen finden für ein paar wenige Gleichungen mit vielen tausend Unbekannten. Die Aufgabe ist unlösbar, meine "Lösungen" sind beliebig, rein zufällig, Bockmist.

Für Laien:
Ich kann nur versuchen, meine persönlichen Eindrücke mitzuteilen, und auch das nur mangelhaft. Ich kann nicht über China schreiben, ich kann nur über mich selber schreiben.

Gruss aus Qingdao am Tag der Arbeit 2012

Hansjörg





om Schiff: Jeden Morgen lese ich eine Weisheitsgeschichte von Anthony de Mello: "Warum der Vogel singt".Bis jetzt geht es genau darum.